Portrait Pirckheimers am Dürer-Pirckheimer-Brunnen am Maxplatz
Willibald Pirckheimer
Nürnberger Humanist und Geograf.* 05.12.1470 in Eichstätt ; † 22.12.1530 in Nürnberg[1]
- Vater: Hans Pirckheimer (um 1440-1501).
- Mutter: Barbara Löffelholz (?-1488).
- Heirat: 13.10.1495 Crescentia Rieter (?-1505).
- Kinder: 1 Sohn, 5 Töchter.
Lebenslauf:
Nachdem er zu Hause bereits in der lateinischen Sprache unterrichtet worden war, begab sich Pirckheimer 1488 zum Studium nach Padua, wo er Griechisch, Mathematik, Geschichte und Jura studierte. 1491 setzte er seine Studien in Pavia in der Lombardei fort. Hier beschäftigte er sich auch mit Theologie, Medizin und Musik. 1495 kam Pirckheimer nach Nürnberg. Er erwarb den Doktorgrad und war von 1496 bis 1523 Mitglied des Nürnberger Rates, mit dem er allerdings in mehrere Streits verwickelt war. Dem Rat diente er als Berater, Gesandter und Feldhauptmann. 1499 nahm er am Schweizer Krieg teil, worüber er später einen Bericht veröffentlichte. Pirckeimer wurde das Zentrum des Nürnberger Humanistenkreises, u.a. war er mit Albrecht Dürer (1471-1528) und Conrad Celtis (1459-1508) befreundet. Er starb im Dezember 1530 in Nürnberg. Die fromme Äbtissin Caritas Pirckheimer (1467-1532) war seine Schwester, mit der er gelegentlich wegen seines Lebenswandels im Streit lag.
Wirken:
Pirckheimer trat durch zahlreiche Veröffentlichungen hervor. Über seine humanistischen Interessen wurde er zu einem wichtigen Förderer von Geografie und Astronomie. Bedeutsam ist hier vor allem seine Veröffentlichung der Geografie des Ptolemäus von 1525. Er verfasste auch ein Verzeichnis des Nachlasses von Regiomontanus (1436-1476).
Mitgliedschaften und Ehrungen:
1496 wurde Pirckheimer auch Mitglied des Größeren Rates der Stadt Nürnberg. Nach im sind das Pirckheimergymnasium im Süden Nürnbergs sowie die Pirckheimerstraße im Norden Nürnbergs benannt.
Ausgewählte Werke:
- Lob des Podagra. Nürnberg 1522
- Clavdii Ptolemaei Geographicae Enarrationis Libri Octo / Bilibaldo Pirckeymhero Interprete. Anotationes Ioannis de Regio Monte in errores commissos a Iacobo Angelo in translatione sua. Straßburg: Grieninger in Zusammenarbeit mit Koberger 1525
- Germaniae ex variis scriptoribus perbrevis explicatio. Wittenberg 1571
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 36-44
- Pilz, Kurt: 600 Jahre Astronomie in Nürnberg. Nürnberg: Hans Carl 1977, S. 158-161
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 3. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1757, S. 184-197
Links:
- Seite der Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft mit dem Porträt Pirckheimers
- Neue Deutsche Biographie
- Zedlers Universallexikon
Fußnoten
- ↑ In der Ausgabe von Johannes Stöfflers
Almanach noua plurimis annis
venturis inseruientia von 1506 aus Venedig steht beim
19. Dezember 1530 der handschriftliche Eintrag
"birchamer obijt". Damit dürfte der 19. Dezember 1722 Pirckheimers
Todestag sein, am 22. Dezember wurde er bestattet.
Wir danken Ulrich Kischko für den freundlichen Hinweis.